Geschichtliches
Der Begriff Feng Shui wurde erstmals von Guo Pu, einem Feng-Shui Meister der Jin-Dynastie (265-420) erwähnt, der das "Zang Shu", das "Buch der Gräber", verfasste.
Nach Guo Pu ist das allgemeine Ziel von Feng Shui, zuerst die Kraft des Wassers (Shui) nutzbar zu machen, es zu halten und vor dem Wind (Feng) zu verstecken und das Wasser zu erhalten. Der Feng Shui Punkt sollte demnach vor dem Wind geschützt und nahe am Wasser lokalisiert sein.
Bei einem Gebäude strebte man ein Gleichgewicht zwischen bergenden und beschützenden Formen und sich öffnenden, fließenden Formen an.
Wenn die Aspekte "Gehaltensein, Schutz" und "freies Fließen" gemeinsam verwirklicht sind, kann sich das Qi im Haus sammeln, so dass sich seine Bewohner wohlfühlen.
Zuviel Bewegung (z.B. zuviel Verkehr oder Wind) wird das Qi verteilen, es beschert den Bewohnern Ruhelosigkeit und Unwohlsein und sollte daher vermieden werden.
Wir wissen, dass es Feng Shui auch im Westen schon lange Zeit gibt. Die alten Schlösser, Kirchen, Stifte und Bürgerhäuser waren bis zum 15. Jahrhundert so gebaut, dass man mit Fug und Recht behaupten kann, dass sie 100%ig Feng-Shui gerecht sind. Diese Regeln waren tatsächlich auch bei uns bekannt; sie hatten nur keinen Namen, keine spezielle Bezeichnung und wurden nicht schriftlich weitergegeben, sondern mündlich, in den diversen Zünften.
Zitate
Der Inhalt der Häuser, ihre Entstehung, ihr Auf- und Abstieg, ihre feinen Proportionen, Fügungen des Materials, ihr Lichtspiel, die Bewegung der Luft zwischen kälteren und wärmeren Zonen, Pflanzen und Wasserflächen, ihr Widerhall im Raum – dies zusammen lässt die Häuser klingen und für die Bewohner liebenswert erscheinen über den rational erfahrbaren Gebrauchswert hinaus.

Der Raum als Ausdruck und Produzent einer bewussten Zukunft muss immer wieder aktualisiert werden.
M. Alessandra Dylla

Nichts ist drinnen, nichts ist draußen, was innen, das ist außen.
Goethe

Chinesische Gärten - Nahrung des Herzens
Chinesische Gärten sind ein vollkommener Ausdruck des traditionellen Verständnisses von der Beziehung zwischen Mensch und Natur. Nicht die Beherrschung der Natur wurde angestrebt, sondern eine Beeinflussung und Formung der natürlichen Gegebenheiten, die das Beste zutage treten lässt. Durch die Regeln des Feng Shui sollen in den Gärten diepositiven Kräfte so gestärkt und gelenkt werden, dass sie auf der einen Seite dem Menschen nützen, sich aber auf der anderen Seite die Natur in ihrer schönsten Form und in Harmonie entfalten kann.
Mensch und gestaltete Natur gehen in den Gartenanlagen Chinas eine einmalige Symbiose ein. In ihnen sind Naturgefühl, künstlerische Kreativität und menschliches Empfinden auf eindrucksvolle Art und Weise miteinander verbunden und geben so Auskunft über ein inneres Sehnen nach Schönheit und Natürlichkeit, das in den Menschen im Reich der Mitte vorhanden ist.
Astrid Zimmermann, Sinologin

Intuition
Beim intuitiven Feng Shui erfolgen Veränderungen auf der Grundlage eines klaren Urteils und des unangreifbaren Schatzes an Intuition, zu dem wir alle unmittelbaren Zugang haben. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die japanischen Zeichen für das Wort „Intuition“ wörtlich „ursprüngliche Fähigkeit“ bedeuten.
William Spear